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Flag UK NASA Modell eines Nurflüglers segelt in historischem Windkanal
MenuHEIMATLUFTFAHRTMENSCHENURSPRUNGWISSENSCHAFTVERBINDUNGÜBERSICHTKONTAKT Fragt man jemanden, wie ein Flugzeug aussieht, wird meisten eine Röhre mit Flügeln beschrieben. NASA-Forscher versuchen nun, diese Vorstellung zu erweitern. Sie prüfen ein Design für einen Nurflügler, genannt Blended Wing Body [etwa: Einheitlicher Flügelrumpf].

Techniker haben ein Modell des Blended Wing Body im Fünfprozent-Maßstab im ausgewachsenen Windkanal des NASA Langley Forschungszentrums in Hampton, Virginia installiert. Während der Tests im geräumigen 10x20 Meter großen Testabschnitt des Windkanals "flogen" Piloten das etwa 40 kg schwere Modell mit einer Spannweite von 3,60 m. Es hielt sich im Windstrom des Kanals in der Luft und wurde dabei nur durch ein Sicherungskabel gehalten. Der Nurflügler ist das größte Modell, das jemals im freien Flug in diesem Großwindkanal getestet wurde.

"Wir möchten die Flugeigenschaftenden im Randbereich der Außenhaut des Blended Wing Body verstehen", sagte Dan Vicroy, der für die Grundlagenforschung beim Blended Wing Body zuständig ist. "Wir kennen uns mit den Flugeigenschaften der herkömmlichen Flugzeuge in Röhrenform mit Flügeln aus, aber wir haben noch wenig Erfahrung mit Nurflüglern".

Die NASA arbeitet mit den Boeing Phantom Werken in Long Beach, Kalifornien bei der Entwicklung dieses fortschrittlichen, sparsameren und umweltfreundlicheren Flugzeugkonzepts zusammen. Die Forscher meinen, dass ein Blended Wing Body als Mehrzweck-Flugzeug für das Militär sowohl als Tanker, Frachter oder auch [Truppen-]Transporter nützlich sein könnte.

Aber es müssen noch zahlreiche Tests durchgeführt werden, bevor der Blended Wing Body als sicheres Transportflugzeug eingeführt werden könnte. Zum Beispiel hat der Blended Wing Body keine herkömmlichen Heckflossen/-ruder, um Bewegungen des Anstellwinkels (auf und ab) und der Gierung (seitlich) zu steuern. Stattdessen verwendet er eine Kombination von Steuerflächen an der Hinterkante des Flügels, um das Flugzeug zu steuern und zu manövrieren. Die Tests im freien Flug sollen dazu beitragen, die beste Kombination von Steuerflächen und Steuerlimits festzulegen.

Zudem müssen weitere Fragen zur Konfiguration des Blended Wing Body geklärt werden. "Eine lautet - wie kann man eine Leichtgewicht-Struktur herstellen, die unter Druck gesetzt werden kann", sagte Vicroy. "Es ist einfach, eine Röhre unter Druck zu setzen, aber nicht so einfach, eine nicht-zylindrische Form unter Druck zu setzen".

Sogar schon die Herstellung des Modells des Blended Wing Body war eine Herausforderung. Für diesen Test musste das Modell einen dynamischen Maßstab haben, was bedeutet, dass es die gleiche maßstabgerechte Form haben musste wie das echte Flugzeug, aber auch das maßstabgetreue Gewicht und die Trägheitseigenschaften im Roll-, Anstell- und Gierverhalten. Dafür musste das Modell für seine Größe sehr leicht gebaut sein. Es wurde aus Carbon Material hergestellt, ähnlich dem, das für Rennfahrzeuge der Formel 1 verwendet wird.

Heute im Eigentum von NASA Langley und betrieben durch die Old Dominion Universität in Norfolk, Virginia wurde der Langley Windkanal bereits im Jahr 1931 errichtet. Er wurde für alles Mögliche verwendet, von den Kampfflugzeugen des 2. Weltkrieges, über Unterseeboote, die Mercury [Weltraum] Kapsel bis zu den Konzepten für ein Überschalltransportflugzeug und jetzt einen Nurflügler.

Die Forschung ist ein Teil des aeronautischen Grundlagenprogramms beim Direktorat für Aeronautikforschung der NASA. Das Ziel des Programms ist es, einen Durchbruch bei den Luft- und Raumfahrttechnologien zu erzielen.

4. Dezember 2005

WEITER (Luftfahrt Zukunft)
Quelle:
NASA Research News




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Verkleinertes Modell des "Einheitlichen Flügelrumpfs"





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