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(Solar Plane)

Das Solar Flugzeug ist 'kein Traum'

Europäische Abenteurer, die den ersten Welt umspannenden Flug mit einem Ballon durchgeführt hatten, teilten mit, dass ... ein Zukunftsprojekt zum Bau eines solar angetriebenen Langstrecken Flugzeugs, das auch bei Nacht fliegen kann, eine große Hürde genommen hat. Der Schweizer Bertrand Piccard und Brian Jones aus Großbritannien, die mit dem Ballon "Breitling Orbiter 3" ihren globalen Flug von 1999 geschafft hatten, verkündeten, dass ihr neuestes Geisteskind, "Solar Impulse", sich seinen ersten Hauptsponsor und technische Unterstützung gesichert hätte.

Bei seiner Präsentation vor etwa 18 Monaten war Solar Impulse ein Traum, "jetzt wir haben ein reales Projekt," erklärte Piccard den Journalisten bei der Flugschau von Paris.

Piccard half beim Lüften einer Abdeckung aus blauer Seide, um ein Modell des seltsam aussehenden Flugzeugs zu enthüllen, das, wenn weitere Förderer gefunden werden, seinen Erstflug 2008 machen wird und 2010 auf Weltumrundung gehen soll.

Damit würde eine neue Ära in der Luftfahrt begründet, in der Flugzeuge sauber wären und auf die fast unbegrenzte Sonnenenergie zugreifen würden anstatt auf die schmutzigen, begrenzten Reserven der fossilen Brennstoffe, sagte er.

"Nachhaltige Entwicklung wird nicht erzielt, indem man die Mobilität der Menschen beschränkt," sagte Piccard.

Das Design stellt eine zerbrechlich wirkende, grau-bemalte Konstruktion dar, die ein wenig einer militärischen, unbemannten Drohne ähnelt.

Seine dünnen Flügel sind etwa 80 Meter (260 Fuß) breit, die gleiche Spannweite wie der riesige Airbus A380, der seinen ersten öffentlichen Auftritt bei der Flugschau von Le Bourget hatte...

Doch im Gegensatz dazu wiegt Solar Impulse gerade einmal zwei Tonnen, etwa das Gewicht eines großen Autos (der A380 wiegt dagegen 560 Tonnen) und trägt einen einzigen Passagier.

Die Antriebsenergie wird über 250 Quadratmeter (2.690 Quadratfuß) Solarzellen auf der Oberfläche der Flügel gewonnen. Sie treiben zwei Motoren an und liefern 40 Pferdestärken an Schub -- genug für eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 Kilometer pro Stunde.

Batterien, die 400 Kilogramm wiegen, sollen die überschüssige Elektrizität speichern, die während des Tages erzeugt wurde, und während der Nacht soll das Flugzeug darauf zurückgreifen, um die Triebwerke am Laufen zu halten.

Die Batteriereserven alleine reichen jedoch nicht. Während des Tages klettert das Flugzeug auf etwa 10.000 Meter (32.000 Fuß), um aus dieser Höhe während der Nacht allmählich auf 3.000 Meter (9.750 Fuß) zu sinken.

Andre Borschberg, der Hauptgeschäftsführer des Solar Impulse, sagte, dass ein Viertel der geschätzten Kosten von 40 Millionen Dollar für die Entwicklung des Flugzeuges jetzt gesichert ist.

Der belgische Kunststoff- und das Pharmagigant Solvay, der erste der vier "Hauptpartner" des Projekts, stellt Sachkenntnis für den leichten, aber stabilen Rumpf des Flugzeugs aus Verbundwerkstoff zur Verfügung.

Andere Partner in weniger bedeutenden Rollen sind der französische Flugzeughersteller Dassault Aviation, dessen Flugzeugkonstrukteure Unterstützung bei der Aerodynamik geben; die französische Firma Altran Technologies, ein Spezialist in Solarenergie-Management und Avionik; und die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die ihre bahnbrechenden wissenschaftlichen Entdeckungen auf Grund ihres Technologietransfer-Programms für europäische Unternehmen beisteuert.

Falls Solar Impulse nach der Vorstellung von Piccard und Jones zum Leben erweckt wird, könnte er einen technologischen Sprung auf dem Weg zum solar-angetriebenen Flugzeug darstellen.

Diese Art von Flugzeugen ist in einer ähnlichen Situation wie der Flug mit Menschenkraft vor einem Jahrhundert -- sie befinden sich in ihrer Kindheitsphase und sind beschränkt auf kurze Flüge, die von gutem Wetter abhängig sind.

Die größten Probleme machen die verhältnismäßig niedrige Effizienz der Solarzellen und das Gewicht der Batterien, die benötigt werden, um die Energie zu speichern. Investitionen in der Forschung könnten große Fortschritte in diesen Bereichen und auch intelligentere Wege für den sparsamen Umgang mit der kostbaren Energie der Zellen ermöglichen.

Borschberg sagte, dass die Weltumrundung sich über fünf Abschnitte erstrecken soll, von denen jeder "drei bis fünf Tage" dauern würde.

Sechzig Fachleute haben in den letzten 15 Monaten bereits an dem Vorhaben gearbeitet.

Ihre Computersimulationen zeigten, dass Solar Impulse von West nach Ost, zwischen 10 und 30 Grad nördlich des Äquators fliegen sollte, um die vorherrschenden Winde und den zu erwarteten Sonnenschein auszunutzen.

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